Historie der Wallfahrt

Pilgern scheint ein zeitloses und kulturübergreifendes Phänomen zu sein, dass Menschen helfen kann, ihren Weg zu Gott zu finden.

Schon in der Antike pilgerten Christen nach Jerusalem. Bekannt ist der Bericht der Pilgerin Egeria, die um 381 das heilige Land bereiste. Weströmische Pilger zog es auch nach Rom zu den Gräbern der Apostel. Als der Weg nach Jerusalem nicht mehr offenstand, wurde durch ein Wunder ein neues Ziel in Spanien gefunden. Auch heute noch zieht es viele Pilger zum Grab des Apostel Jakobus, dass in Santiago de Compostela verehrt wird. Viele Jakobswege führen dorthin und vielleicht weckt eine Wallfahrt zum Salvator Mundi den Wunsch in Dir, deinen Jakobsweg zu beginnen.

Das 11. bis 13. Jahrhundert war das goldene Zeitalter der Pilgerfahrten. Man sagt auch, dass das moderne Europa auf den Pilgerwegen geboren wurde. Aus den Heerstraßen und Handelswegen wurden Pilgerwege, auf denen neue Ideen entstanden, handwerkliches Können, Sprachen und Kultur weitergegeben wurden. Nicht zuletzt wird auch der lokale Gen-Pool aufgefrischt worden sein.

Zu dieser Zeit machten sich Menschen freiwillig zur Erlangung des Seelenheils auf den gefährlichen Weg, von denen viele nicht zurückkamen. Doch als Herrschende anfingen, Menschen zur Verbüßung einer Strafe auf eine Pilgerfahrt zu schicken, da begann der Niedergang. Immer mehr Straffällige machten die Wege unsicher und die Spiritualität des Pilgerns verdunkelte sich. Spätestens durch die Reformation wurde die Pilgerbewegung stark eingeschränkt. Auch die sich bildenden staatlichen Strukturen waren umherziehende Menschen suspekt und es wurde versucht, Pilgern zu unterbinden. So verlagerte sich das Pilgern zu fernen Zielen, auf Wallfahrten zu näheren Heiligtümern. (Siehe auch)

Um die Motivation der Menschen zu verstehen, muss man sich vor Augen führen, dass es eine große Sehnsucht nach göttlicher Erlösung gab. Die Zeiten waren durch Kriege, Pest und Hungersnöte unsagbar hart und vielen blieb nur die Hoffnung auf eine Besserung im Jenseits als einzige Alternative. Es bildeten sich Bruderschaften, die sich zu gegenseitige Hilfe verpflichteten aber auch immer der tätige Nächtenliebe nachkamen. Gemeinsam zog man an einem festen Termin zu einem anerkannten Pilger- und Wallfahrtsort. Oft war dies mit der Erfüllung eines Gelübtes verbunden.

In dieser Zeit passiert Folgendes: In der Salvatorkirche in Duisburg befindet sich seit mindestens 1464 die Salvator-Figur, die heute in Nievenheim steht. Sie wurde auf einer Prozession mitgeführt und es geschah ein Wunder, dass dem Salvator zugeschrieben wurde. Der Zulauf hielt an, bis Duisburg 1543 protestantisch wurde. Zwölf Jahre später wurde die Figur aus der Kirche entfernt und in einer Rumpelkammer abgestellt. Ein katholisch gesinnter Bauer fand sie dort und wollte sie 1556 nach Köln bringen. Auf dem Weg verläuft er sich mehrfach im Wald bei Nievenheim und sieht dies als göttliches Zeichen, dass der göttliche Erlöser nicht nach Köln will, sondern an diesem Ort bleiben möchte. Er übergibt sie dem Priester von St. Pankratius, der sie in eine Kapelle stellt. Dies führt erneut zu Wallfahrten und es geschehen erneut Wunder, wie Priester bezeugen. (Quelle)

Seitdem findet die "Salvator-Oktav" jedes Jahr statt. Sie beginnt an Fronleichnam und endet am übernächsten Sonntag.